Gerti Grahl, 21.09.2023
Was ist die Unfallkommission?
Der Unfallkommission im Landkreis Weilheim-Schongau besteht aus drei Köpfen: Herr Andreas Lenker vom staatlichen Bauamt Weilheim, Herr PHK Michael Jahn von der Polizeidirektion Weilheim zuständig für Verkehr und ein Herr vom Landratsamt Weilheim-Schongau SG Verkehrswesen.
Die Aufgabe der Unfallkommission besteht darin, Unfälle im Straßenverkehr an die Zentrale für Verkehrssicherheit (ZVS) zu melden. Die ZVS wiederum verarbeitet diese Daten. Stellt sie fest, dass es Unfallschwerpunkte gibt, werden Unfalldetails analysiert und festgelegt, ob generell Handlungsbedarf besteht.
Wenn dies der Fall ist, werden die Unfallschwerpunkte wiederum an die Unfallkommission zurückgegeben mit dem Auftrag, diese Schwerpunkte zu entschärfen. Wie genau diese Entschärfung aussehen soll, entscheidet allein die Unfallkommission vor Ort. Des Weiteren hat die ZVS die Aufgabe, die Mitglieder der Unfallkommission zu schulen und ihnen einen „Werkzeugkoffer“ zur Hand zu geben, aus dem sie sich „bedienen“ können. Darin befinden sich bereits umgesetzte Maßnahmen mit genauen Angaben, wo und bei welchen Verkehrsverhältnissen welche Erfolge erzielt wurden.
Oberste Priorität der ZVS ist grundsätzlich die Sicherheit und sie hält einen Kreisverkehr für eine der sichersten Lösungen. Daher würde auch aus ihrer Sicht nichts gegen einen Kreisverkehr auf der B2 bei Wielenbach sprechen. Das Verkehrsaufkommen ist dort zwar höher als z.B. beim Kreisel am Maxhof. (am Starnberger Kreisel wurden 2021 auf der B2 ca. 13 000 Fahrzeuge, von der Anbindung der A 96 ca. 4 000 Fahrzeuge gezählt. Bei Wielenbach wurden 18 413 Fahrzeuge auf der B2 und ca. 6 000 einfahrende Fahrzeuge von der Pähler Umfahrung gezählt), aber es wäre, um den Unfallschwerpunkt zu entschärfen, durchaus eine praktikable Lösung.
Der Blick des ZVS richtet sich einzig und alleine auf Unfallschwerpunkte. Die Umsetzungspläne, die von der Unfallkommission erarbeitet wurden, werden von der ZVS rein auf die Entschärfung der Unfallschwerpunkte hin geprüft. Ist dabei von einer Verbesserung der Situation auszugehen, gibt es grünes Licht von der ZVS.
Warum dann diesen Monsterausbau?
Das staatliche Bauamt Weilheim erledigt vor Ort die Aufgaben der bayerischen Staatsbauverwaltung, an deren Spitze das bayerische Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr steht. Deren Ziel ist es, den Verkehr zwar sicher, aber vor allem auch so auszubauen, dass er möglichst schnell fließen kann. Dabei stehen wirtschaftlich kostengünstigere Lösungen, oder aber die eigentlichen Interessen der Bevölkerung, wenn überhaupt, weit hinten an.